Unsere Urgroßeltern und Großeltern

In einer Niederschrift von Josef Buchner, der sämtliche Geschehnisse des Dorfes in einer Chronik festgehalten hat, können wir nachlesen:

Um 1905 erster Schützenverein gegründet. Obergröbner, Eiba, Attenberger, Willardinger, Schreiner Bauer und mehrere Bürger und Bauern traten bei. Im Gasthaus Oberbauer war lange Zeit der Gewehrkasten mit der Aufschrift und der Jahreszahl vorhanden. Eiba war Gerätewart und hatte lange Zeit den Zimmerstutzen in Verwahrung.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde wiederholt die Wiedergründung angestrebt. Aber erst um 1926 – 1927 kam sie zustande. Bürgermeister Obermaier (Fuchsreit), beide Gendarmen, Lehrer und auch Dr. Stichler wirkten mit. Jagdpächter Mühlhäuser und Buchner machten mit. Schechtl kam vom Blümhuber alle Wochen zu den Abenden. Es waren die meisten dabei. Jeden Mittwoch im Winter wurde geschossen. Große Geselligkeit und Frohsinn herrschte jedes Mal. Strohschießen und Faschingsgaudi sind jedermann noch in Erinnerung, wie beispielsweise Pflichtweißwurstessen mit Senf in ganz neuen Nachthaferln serviert.

Während des Zweiten Weltkrieges musste der Schießbetrieb eingestellt werden. Bei der Hausdurchsuchung durch die Amerikaner nach Kriegsende beschlagnahmten diese Buchners alte Waffensammlung und auch den Zimmerstutzen. Auf wiederholte Vorstellungen – noch als damaliger Bürgermeister – erhielt Buchner lediglich den Zimmerstutzen wieder zurück. Er versteckte diesen daraufhin an einem geheimen Ort in einem Waldsteinbruch und niemand sonst wusste etwas davon. Nach Jahren erst holte Buchner den Zimmerstutzen wieder hervor und ließ ihn auf eigene Kosten restaurieren und brachte ihn selber wieder zum Schießen zur Verwendung.

Erst 1950, fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, als das Leben unserer Großeltern langsam begann wieder in halbwegs normalen Bahnen zu laufen, regte sich erneut etwas Vereinsleben. Zwei Kriege hatte der Schützenverein seit seiner Gründung überstanden und auch nun fanden sich genügend Peterskirchner zusammen, die Freude am Schießbetrieb und dem geselligen Miteinander an den Vereinsabenden fanden und den Verein neu beleben wollten.

Der damalige Wirt Ernst Langmaier, der lange Jahre Krieg und Gefangenschaft mitmachen musste, wollte zu diesem Zeitpunkt allerdings vom Schießen nichts mehr wissen, woraufhin der Schießbetrieb zum Brunnwirt (heute das Music Pub) umgesiedelt wurde.

Es dauerte noch einige Jahre, bis 1954 auf Initiative von Johann Ortner (Urthal) und Alois Maier (Egger) die offizielle Wiedergründung des Schützenvereins unter dem heutigen Namen “Hubertusschützen“ erfolgte. Die beiden Initiatoren konnten als Vorstand Alois Rottner (Paulmaier) gewinnen. Johann Ortner selbst übernahm den Posten des zweiten Vorstands. Als weitere Gründungsmitglieder traten bei: Wast Picherer (Goldberg), Alois Maier (Egger), Hermann Fick (Kirschner), Franz Unterforsthuber (Liebharten) und Konrad Picherer (Goldberg).

Der Schießbetrieb wurde mit der Neugründung wieder zum Langmeier-Wirt zurückverlegt. Parallel dazu trafen sich die Hubertusschützen aber auch noch einige Jahre beim Brunnwirt.

Zur Wiedergründung des Vereins im Jahre 1954 stifteten Alois Rottner, Johann Ortner, Hermann Fick sen., Josef Angstl und Ernst Langmaier eine Schützenkette. Seit diesem Zeitpunkt wird jedes Jahr ein Königsschießen abgehalten, um einen neuen Schützenkönig zu ermitteln.

 50jähriges Jubiläum
Fahne zum 50jährigem Gründungsfest
Fahne zum 50jährigem Gründungsfest

Es musste erst eine Weile gesammelt werden, aber 1957, Deutschland schon mitten drin im Wirtschaftswunder, war es dann soweit: eine Fahne wurde angeschafft und die “Hubertusschützen” feierten mit Stolz die Fahnenweihe und, mit etwas Verspätung, gleichzeitig das 50jährige Gründungsfest unseres Vereins. Die Patenschaft hatten die Altschützen aus Engelsberg übernommen.

Es war ein großer Tag für Peterskirchen und es beteiligten sich damals bereits 48 befreundete Vereine an dem großen Fest auf dem Dorfplatz.

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Eine beeindruckende Zahl – vergesst nicht, es kostete die Menschen damals größere Mühen an solchen Festen teilzunehmen – viele kamen zu dieser Zeit noch mit dem Fahrrad.